Explained: Was ist ein Tiny House?

Explained: Was genau ist ein Tiny House?

Was ist eigentlich ein Tiny House, von dem aktuell jeder spricht? Was steckt hinter der Tiny-House-Philosophie? Warum entscheiden sich Menschen überhaupt für Tiny Houses, obwohl das bedeutet, auf minimalem Wohnraum zu leben? Und welche möglichen Nachteile hat diese alternative Wohnform? Diesen Fragen widmen wir uns in diesem Blogpost.

Was ist ein Tiny House und was steckt hinter dieser Philosophie?

In den vergangenen fünf bis zehn Jahren hat sich der Trend Tiny House vom Liebhabertum hin zu einer sozialen Bewegung entwickelt. Viele Menschen entscheiden sich bewusst dafür, ihren Lebensraum zu verkleinern, zu vereinfachen und mit weniger auszukommen.

An alternativen Lebenskonzepten interessierte Menschen machen sich die Tiny-Life-Philosophie und die Freiheit zu eigen, die mit dem Tiny-House-Lifestyle einhergeht. Bei der Tiny-House-Bewegung geht es um mehr als nur darum, auf kleinem Raum zu leben (obwohl ein kleines Haus natürlich die Basis ist).

Wie groß ist das durchschnittliche Tiny House?

Wie groß (oder eher klein) ist ein Tiny House überhaupt? Zum Vergleich: Das durchschnittliche deutsche Eigenheim misst etwa 135 Quadratmeter, während die typische Größe eines Tiny Houses bei einer Grundfläche zwischen zehn bis 55 Quadratmetern liegt. Natürlich gibt es keine offiziellen Regeln für die Teilnahme an der Tiny-House-Bewegung – doch wenn Menschen von einem ‘Tiny Life’ sprechen, liegt ihr Tiny House in der Regel unter der 55-Quadratmeter-Grenze.

Bauen, kaufen oder mieten?

Tiny Houses können gemietet oder gekauft werden. Sie können sich für ein Minihaus auf Rädern entscheiden, oder Ihr kleines Haus auf ein Fundament stellen. Die meisten Tiny Houses sind auf fahrbaren Untersätzen gebaut – einige werden auf einem Grundstück zusammen mit einem größeren Haus geparkt. Andere Tiny House-Besitzer stellen ihr Eigenheim wiederum auf einem extra dafür gekauften oder gepachteten Grundstück ab. 

Übrigens: Ein professioneller Immobilienmakler hilft Ihnen nicht nur, Ihr Haus samt Grundstück zu vermieten oder zu verkaufen, wenn Sie in Ihr Tiny House ziehen. Selbstverständlich unterstützt Sie Ihr Makler auch dabei, ein geeignetes Grundstück für Ihren neuen, minimalistischen und mobilen Wohnraum zu finden.

Tiny Houses gibt es in allen Formen, Größen und Ausprägungen. Manche Tiny Houses werden vom Eigentümer selbst entworfen und gebastelt, während andere gekauft, aus Anhängern umgebaut oder aus einem Tiny-House-Bausatz zusammengesetzt werden. Was sie gemeinsam haben, ist, dass sie ihren Bewohnern ein einfacheres Leben auf kleinem, effizient genutzten Raum ermöglichen.

Da das Leben und der Wohnalltag in einem Tiny House ganz nach den eigenen Vorstellungen gestaltet werden kann, sieht die Umsetzung für jeden ein wenig anders aus. Tiny Houses können ganz individuell an die eigenen Bedürfnisse, Anforderungen und Wünsche angepasst werden. Sie können sich einfach nicht von Ihren Büchern trennen? Dann integrieren Sie eine Tiny-House-Bibliothek in Ihr Wohnkonzept. Kochen ist Ihre Leidenschaft? Planen Sie in diesem Fall ausreichend Platz für eine Küche ohne Kompromisse in Ihrem Tiny House ein. Sie lieben es, den Sternenhimmel vom Bett aus betrachten zu können? Vielleicht ist ein großes Dachfenster dann genau das richtige für Sie. Der Ausgestaltung Ihres Tiny Houses sind fast keine Grenzen gesetzt.

Warum sich der Bewegung anschließen?

Für diejenigen, die das Leben in einem Tiny House noch nicht ausprobiert haben, mag es entmutigend erscheinen. Warum sollte jemand auf so kleinem Raum leben wollen? Das Motto des vergangenen Jahrhunderts lautete: „Größer ist besser“. Aber ist das heute tatsächlich noch erstrebenswert?

Wie sich herausstellt, hat die Tiny-House-Bewegung und die Tiny-Life-Philosophie viele Vorzüge. Zu den beliebtesten gehören Umweltaspekte, finanzielle Bedenken und der Wunsch nach mehr Zeit und Freiheit. Wer sein Haus einfach mitnehmen kann, muss sich keine Gedanken darüber machen, in welcher Stadt er sein Leben verbringen möchte.

Das ‘winzige’ Leben bietet enorme finanzielle Vorteile und die Möglichkeit, einen Lebensstil voller Abenteuer und Freiheit zu führen. Die meisten Deutschen geben inzwischen bis zu 40 Prozent ihres Einkommens für das Dach über ihrem Kopf aus. Das bedeutet auch, dass viele Menschen viel Zeit damit verbringen, herauszufinden, wie sie sich ihren Wohnraum überhaupt leisten können.

Der Kauf eines Hauses bedeutet oft, dass mindestens fünfzehn Jahre lang gearbeitet werden muss, um es abzubezahlen. Aufgrund der hohen Kosten für ein Haus ‘normaler Größe’ sowie der damit verbundenen Ausgaben (und der Kultur des „Jetzt kaufen, später bezahlen“), kann ein ‘ganz normaler’ Hauskauf auch mit großen finanziellen Ängsten und Unsicherheiten verbunden sein.

Eine Untersuchung der Deutschen Leibrenten AG in Zusammenarbeit mit dem Institut für Versicherungswissenschaft an der Universität zu Köln fand heraus: Jeder vierte Immobilieneigentümer über 69 Jahren hat sein Haus oder die Eigentumswohnung noch nicht voll abbezahlt. Wer bis zum Rentenalter noch nicht schuldenfrei ist, zahlt auch noch im hohen Alter oftmals die Hypothek ab. Unter den 69- bis 79-Jährigen liegt der Anteil der Immobilienschuldner noch immer bei 22 Prozent.

Ein Tiny House ist dagegen bereits ab 40.000 Euro zu haben. Deutlich geringere Kosten also, als beispielsweise eine Eigentumswohnung in Berlin, die für dieselbe Anzahl an Quadratmetern (55) bereits gerne 350.000 Euro aufwärts kostet.

Fakt ist: Wir Deutschen arbeiten hart, um uns größere Häuser zu leisten. Die Tiny-House-Philosophie möchte Menschen und ihre Wertvorstellungen herausfordern. Brauchen wir wirklich all die Dinge, die wir uns zuhause ins Regal stellen? Muss es unbedingt die überteuerte Großstadt sein? Möchten wir leben, um zu arbeiten – oder uns im Einklang mit unseren Bedürfnissen ein entspannteres Leben führen?

Gibt es in der Tiny-House-Bewegung auch Nachteile? 

Abgesehen von den deutlich minimierten Kosten und einem großen Plus an Nachhaltigkeit, gibt es allerdings auch zahlreiche Nachteile, die ein Tiny House mit sich bringt. 

1. Tiny Houses sind nur bedingt familientauglich.

Tiny Houses sind oft nur für ein oder zwei Personen ausgerichtet – wenn mit den Jahren eine Partnerschaft oder Nachwuchs hinzukommt, wird es vielen auf Dauer doch zu eng auf dem beschränkten Wohnraum. 

2. Tiny Houses sind eine baurechtliche Grauzone.

Auch rechtlich birgt ein Tiny House das ein oder andere Problem. Es klingt erst einmal ziemlich verlockend, das mobile Häuschen überall abstellen zu können. Ganz so einfach ist es leider nicht. Wenn Tiny Houses zum Hauptwohnsitz werden sollen, handelt es sich dabei tatsächlich um ein offizielles Bauvorhaben, bei dem die Bestimmungen des deutschen Baugesetzbuches eingehalten werden müssen. Auch die Landesbauordnung des jeweiligen Bundeslandes, der Flächennutzungsplan, ein Bebauungsplan und eine Ortsgestaltungssatzung müssen berücksichtigt werden. Das Problem: In all diesen Verordnungen sind Tiny Houses bisher nicht aufgenommen – was es umso problematischer macht, alle Genehmigungen für das Traumhaus zu bekommen. 

Übrigens: Wohnen ist in Deutschland nur auf erschlossenen Grundstücken erlaubt. Jedes Mal, wenn ein Tiny House an einem neuen Ort aufgestellt wird, müssen neue Genehmigungen, Wasser- und Elektrizitätswerk-Informationen und vieles mehr eingeholt werden. 

3. Tiny Houses bergen unkalkulierbare Kosten.

Natürlich spart ein Tiny House einige Kosten ein – dennoch birgt es laufende Fixkosten, die auf den ersten Blick nicht mitgedacht werden. Beispielsweise muss die Verkehrssicherheit des Tiny Houses ständig überprüft werden. Das bedeutet, dass regelmäßig Steuern gezahlt werden müssen und turnusgemäße Besuche beim TÜV die Regel sind. 

Wer für den Ausbau oder Kauf eines Tiny Houses einen Kredit braucht, ist im Vorteil, wenn das Haus auf einem eigenen Grundstück steht, das bei Banken als Sicherheit eingetragen werden kann. Steht das Tiny House auf fremdem Grund, muss ausreichend anderweitiges Vermögen vorhanden sein, um einen Kredit von der Bank zu bekommen. 

Unkalkulierbare Kosten entstehen außerdem oftmals mangels passender Versicherungen für Tiny Houses: Im schlimmsten Fall bleiben die Eigentümer bei Feuer, Wasser- oder Sturmschäden auf dem gesamten Schaden sitzen. 

Fazit

Nun wissen Sie, was hinter dem Trend steckt und was ein Tiny House überhaupt ist. Sie fragen sich aber noch immer, wer ein Tiny House kauft? Jeder, dem es um ein einfacheres Leben, Umweltbewusstsein, Selbstversorgung und solide Finanzpläne geht. Tiny Houses sind der Mittelpunkt eines größeren Systems, das sich mit Fragen, Anliegen und Problemen der heutigen Zeit befasst. Sie bieten einen Weg zu einem kleineren ökologischen Fußabdruck, zu größerer finanzieller Freiheit – und letztlich, im Idealfall, zu einem autarken Leben.

Dennoch ist das Leben in einem Tiny House nicht für jeden Menschen geeignet. Wer gerne mit gut kalkulierbaren Kosten rechnet, Vermögen langfristig und wirksam anlegen möchte und nur ungerne auf etwas Komfort verzichtet, lebt sicherlich bequemer und zufriedener in einem normalen Haus. Auch rechtlich sind Sie mit einem Haus in Normalgröße garantiert auf der sicheren Seite, vor allem, wenn Sie einen kompetenten Immobilienmakler an Ihrer Seite wissen, der Sie in allen Belangen berät. Während Tiny Houses als Lebensraum für Freiheitsliebende ideal sind, eignet sich das normalgroße Haus als Investition in die Zukunft, von der auch Ihre Enkel noch profitieren können. 

 

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