Das Thema Pendeln ist auch bei unseren Kunden aus den Regionen Augsburg und München stets brisant. Entweder aus finanziellen Gründen oder aufgrund von Wohnpräferenzen, wie die Nähe zur Natur oder bessere Entfaltungsmöglichkeiten für die junge Familie, wird für viele Menschen das Pendeln zur Arbeit erforderlich. Wir richten in diesem Beitrag unseren Blick auf das Hin- und Herpendeln sowohl aus finanzieller Sicht als auch im Hinblick auf die psychische Belastung und weitere Faktoren.
Pendeln nach München – Tendenz steigend
München gehört mit mehr als 350.000 Pendlern zu den Topstädten Deutschlands, die Arbeitnehmer aus anderen Städten anzieht. Grund dafür sind mit Sicherheit auch die hohen Mieten in der bayerischen Landeshauptstadt. Dazu kommt, dass der Wohnraum knapp ist und es für viele Menschen daher nicht mehr möglich ist, eine Wohnung nahe ihrer Arbeitsstelle zu bekommen. Glaubt man den Prognosen, wird dieses Problem vieler Einwohner in den nächsten Jahren sogar noch verschärft werden. Denn weder bezahlbare Mieten noch neuer Wohnraum, der den Bedarf angemessen decken könnte, sind in Sicht.
Lohnt es sich finanziell nach München zu pendeln?
Cuponatuon.de hat sich sie die Mühe gemacht, die Pendelkosten mit den Mietkosten* zu vergleichen. Bei der Gegenüberstellung der Pendelkosten wurde zwischen der Nutzung des Autos und der öffentlichen Verkehrsmittel unterschieden. Die Studie ergab: Wer aus Augsburg kommt und mit dem Auto pendelt, spart sich in Summe nichts. Dagegen rechnet sich Pendeln mit Zug und Bahn sehr wohl. Ähnlich sieht es für Pendler aus Landshut, Landsberg und Ingolstadt aus. Für die Landsberger und Ingolstädter liegen die Preise der Fahrten mit dem Auto sogar noch höher als bei den Augsburgern. Für Bewohner aus Erding kommt Pendeln selbst mit dem Auto günstiger, als in München zu wohnen.
LEGENDE: Schwarz: Ø Miete (€) – Rot: Kosten PKW (€) – Gelb: Kosten ÖV (€)
* basierend auf der Münchner Durchschnittsmiete von 1322 Euro
Fazit: Sollten Sie in Erwägung ziehen, vom Raum Augsburg nach München zu pendeln, dann spielen eine gute Verkehrsanbindung über öffentliche Verkehrsmittel und eine gute Erreichbarkeit von Bahnhöfen, Bus und Bahn eine entscheidende Rolle. Mit dem Auto zu pendeln ist finanziell nicht lohnend und aufgrund des immer dichter werdenden Verkehrs auf Dauer zudem nervenaufreibend und zeitintensiv.
Inwiefern sich Pendeln in anderen Städten Deutschlands lohnt, lesen Sie hier.
Wie wirkt sich Pendeln auf die Gesundheit aus?
Zu diesem Thema gibt es eine Studie der Techniker-Krankenkasse, die ein überraschendes Ergebnis liefert. Tatsächlich sind Pendler statistisch weniger oft krankgeschrieben als Menschen mit kurzen Arbeitswegen innerhalb der Stadt. Allerdings muss die Annahme berücksichtigt werden, dass sich Arbeitnehmer, die diesen langen Arbeitsweg auf sich nehmen, in Summe in einem besseren Gesundheitszustand befinden, da sie die Strapaze sonst gar nicht auf sich nehmen würden. So vermutet es zumindest die Techniker-Krankenkasse und spricht daher von einer möglichen Verzerrung.
Hört man auf Umfragen, lässt sich jedoch feststellen, dass Menschen, die viel in öffentlichen Orten unterwegs sind, in überfüllten Zügen und U-Bahnen zu ihrer Arbeitsstelle fahren, öfter krank sind. Gerade vor häufigerem Schnupfen und Erkältungskrankheiten sind die wenigsten sicher. Das könnte ein Negativgrund gegen das Pendeln mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sein. Wer in seinem abgeschirmten Auto zur Arbeit fährt, kann sich natürlich vor Ansteckungen dieser Art besser schützen.
Ist die psychische Belastung von Pendeln auf Dauer hoch?
Nehmen wir wieder auf die Studie der Techniker-Krankenkasse Bezug, wird daraus ersichtlich, dass Pendler häufiger psychisch erkranken als Nicht-Pendler. Nicht zu vergessen die Belastung, die sich aus den sozialen Folgen ergeben kann. Pendeln ist zeitintensiv und erschöpfend. Nicht selten geben Betroffene zu, dass dadurch Freundschaften, Beziehungen und die Familie darunter leiden. Auch bleibe wochentags kaum mehr Zeit für Freizeitaktivitäten und Sport, wie z.B. der Besuch im Fitnessstudio. Viele Betroffene bedauern, es fehle langfristig der Ausgleich, um den durch die Hin- und Herfahrerei angestauten Stress wieder abzubauen.
Was Sie tun können, um Pendeln angenehmer zu gestalten…
Vielleicht haben Sie die Möglichkeit, einen Teil Ihres Jobs im Homeoffice zu verbringen. Eine 3- oder 4-Tage-Woche macht gleich vieles angenehmer. Vereinbaren Sie mit Ihrem Arbeitgeber außerdem flexible Arbeitszeiten, um die Rush Hour zu entgehen. Egal ob auf den Straßen oder im öffentlichen Verkehr ist die Fahrt außerhalb der Kernzeiten weitaus angenehmer. Nutzen Sie die Zeit aktiv für sich! Im Auto können Sie Hörbücher anhören oder Sie können Ihre Telefonate erledigen (natürlich nur mit Freisprechanlage!). Im Zug oder in der S-Bahn ist für viele Pendler außerdem die beste Zeit zum Lesen. Mit Laptop nutzen andere sogar die Fahrtzeit, um ihrer Arbeit nachzugehen, E-Mails zu beantworten und vieles mehr. Sprich: Es liegt an Ihnen, was Sie aus der Zeit „on the road“ machen.
Vielleicht finden Sie ein Fitnessstudio nahe Ihrer Arbeit. So könnten Sie Ihren sportlichen Ausgleich direkt nach oder sogar vor der Arbeit erledigen. Auch die Mittagspause lockt aktive Arbeitnehmer auf das Laufband oder die Hantelbank. Manche Firmen bieten sogar Angebote für Ihre Mitarbeiter, indem Mitgliedschaften in Fitnessstudien bezuschusst werden. Versuchen Sie, Ihren Rhythmus und Ihre Gewohnheiten auf Ihre neue Situation anzupassen. Um vital zu bleiben, achten Sie insbesondere auf ein gutes Immunsystem und sorgen Sie ganz besonders auf eine vitaminreiche, ausgewogene Ernährung. Über die Ernährung lässt sich Ihre Stressbewältigung ebenfalls positiv beeinflussen.
Neuheiten ab 2021 für Pendler
Ab 21 Kilometer Wegstrecke soll mit dem neuen Jahr 2021 eine höhere Pendlerpauschale geltend gemacht werden können. Wenn Sie aus Augsburg kommen und nach München pendeln – oder umgekehrt – können Sie auf jeden Fall davon profitieren. Die Mehrwertsteuer auf Bahnfahrten fällt auf sieben Prozent, die Benzinpreise werden dagegen aufgrund einer höheren CO2-Abgabe teurer.
Ob sich, in dem von uns konkret beleuchtenden Fall, Pendeln nach München lohnt, kann daher nicht pauschal beantwortet werden, da viele individuelle Faktoren eine Rolle spielen. Wir hoffen jedoch, Ihnen dabei geholfen zu haben, die wichtigsten Denkanstöße für eine Entscheidung mit auf den Weg gegeben zu haben. Wenn Sie noch nach der passenden Wohnung suchen, finden Sie diese hier. Melden Sie sich außerdem für unseren Newsletter an, um immer wöchentlich über die neuesten Immobilienangebote informiert zu werden.
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Quellen:
https://www.cuponation.de/magazin/pendelkosten (Stand: 24.02.2020)
https://www.immobilienscout24.de/ratgeber/immobiliensuche-tipps/aktuelle-themen/wann-sich-pendeln-wirklich-lohnt.html (Stand: 24.02.2020)