„Stein auf Stein, Stein auf Stein, das Häuschen wird bald fertig sein“, heißt es in einem alten Kinderlied. Fleißige Handwerker müssen heute aber gar nicht mehr unbedingt Mauern hochziehen. Viele zukünftige Bauherren haben inzwischen die Qual der Wahl zwischen einem Massiv- und einem Fertighaus. Aber welche Bauweise ist nun die passende? Diese Entscheidung zu treffen, ist gar nicht so einfach. Schließlich handelt es sich um eine große Investition und den Entschluss darüber, wo und wie man einen Großteil seines zukünftigen Lebens verbringen wird.
Sie stehen vor einer solch großen Entscheidung und sind sich noch unschlüssig, ob ein Massiv- oder ein Fertighaus die bessere Wahl ist? Mit diesem Artikel wollen wir Ihnen als Bauherr bei der Entscheidungsfindung helfen, indem wir die Vor- und Nachteile der Massivbauweise diskutieren.
Was zeichnet die Massivbauweise aus?
Wer sich den Traum vom Eigenheim erfüllen will, steht gerade zu Beginn vielen Fragen gegenüber. Nachdem zunächst die wichtigste Frage ,Haus bauen oder kaufen’ beantwortet ist, stehen Sie als Bauherr nun vor der Entscheidung, welche Bauweise es werden soll: Fertighaus oder Massivhaus? Von einem Massivhaus spricht man, wenn raumabschließende Bauelemente – also Wände und Decken – das Tragwerk des Gebäudes bilden. Damit unterscheidet sich diese Bauweise zum Beispiel vom Fachwerk- oder Skelettbau, aber auch von der Fertigbauweise.
Ein Massivhaus besteht aus einem Mauerwerk aus Ziegel-, Kalksand- oder Porenbetonstein, Decken aus Beton und einer Dachkonstruktion aus Holz. Alle Grundmaterialien werden also aus natürlichen Ausgangsstoffen ohne chemische Zusätze hergestellt. Das gilt auch für mineralische Bindemittel wie Kalk und Zement.
5 Massivhaus Vorteile
Klar ist: Wir würden nicht seit Jahrhunderten gemauerte Häuser bauen, wenn es dafür keine guten Gründe gäbe. Zu den wichtigsten zählen die lange Lebensdauer, der Werterhalt, die individuelle Planung und Gestaltung sowie Vorzüge hinsichtlich Energieeffizienz und Wohnqualität.
- Langlebigkeit
- Hoher Wiederverkaufswert
- Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten
- Guter Schallschutz
- Angenehmes Raumklima
1. Langlebigkeit
Ein Massivhaus ist genau das: massiv. Dank seiner bauphysikalischen Eigenschaften und der verwendeten Materialien hat es eine besonders hohe Widerstandskraft. Vor allem Bauen mit Ytong Porenbeton verspricht dabei eine nachhaltige und dauerhafte Tragfähigkeit. Die Bauteile des Hauses sind zudem nicht brennbar – somit ist das Mauerwerk feuerbeständig, während fehlende Hohlräume die Ausbreitung von Feuer verhindern. Außerdem ist das Haus gut vor Feuchtigkeit oder Ungezieferbefall geschützt.
Bei einem gemauerten Haus geht man von einer Lebensdauer von bis zu 70 Jahren aus – länger als Sie es selbst je nutzen können. Es kann also auch Ihren Kindern und Enkelkindern noch als Zuhause dienen. Wird es dafür nicht gebraucht, besteht natürlich die Option eines Verkaufs.
2. Hoher Wiederverkaufswert
Entscheiden Sie sich irgendwann, Ihr Massivhaus zu verkaufen, profitieren Sie ebenfalls davon, dass die Massivbauweise für ihre Langlebigkeit bekannt ist. Obwohl dieser Ruf nicht in jedem Fall gerechtfertigt ist und auch die Lebensdauer von Fertighäusern immer weiter steigt, können Sie Ihr Haus dank der stabilen Bauweise in den meisten Fällen zu einem deutlich höheren Preis verkaufen. Um ein Beispiel anzuführen: Bei einem zehn Jahre alten Massivhaus kann der Wiederverkaufswert bis zu 20 Prozent über dem eines gleichaltrigen Fertighauses liegen. Ein Massivhaus ist also eine sichere private Altersvorsorge und bietet als wertstabile Immobilie Inflationsschutz.
3. Individuelle Gestaltung
Zu den größten Vorteilen eines Massivhauses zählt zweifellos die Tatsache, dass Sie es grundsätzlich ganz nach Ihren Vorstellungen und Bedürfnissen gestalten können. Abgesehen von baurechtlichen Vorgaben, können Sie sowohl den Innen- als auch den Außenbereich ganz nach Ihrem Geschmack planen. Größe, Grundriss, Baumaterialien, Design, Ausstattung – Sie entscheiden und können so Ihr Traumhaus Realität werden lassen.
Von dieser Flexibilität profitieren Sie auch später noch, wenn sich Ihre Bedürfnisse oder Vorlieben verändern, denn bei Massivhäusern lassen sich Anbauten oder Dachgeschossausbauten leichter realisieren.
4. Schallschutz
Wenn Sie es gern ruhig haben, sind Sie in einem Massivhaus gut aufgehoben. Einer der Vorteile gemauerter Häuser sind dickere Wände, die einen besseren Schallschutz bieten, sowohl nach außen als auch zwischen einzelnen Räumen. Straßenlärm vor der Tür, eine Baustelle am Nachbarhaus oder eine Rasselbande Kinder, die im Obergeschoss umherrennt, nehmen Sie weniger wahr.
5. Raumklima
Die natürlichen Materialien, die bei einem Massivhaus verwendet werden, sind auch in Sachen Raumklima vorteilhaft: Sie fördern den Luftaustausch zwischen den einzelnen Räumen, indem die natürlichen Steine Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben können.
Außerdem tragen die dicken Wände zur Wärmeregulation bei: Im Sommer heizen Massivhäuser sich langsamer auf, im Winter sorgen sie für Wärme.
Nachteile von Massivhäusern
Den vielen Vorteilen der Massivbauweise stehen einige Nachteile gegenüber. Grundsätzlich lässt sich sagen: Die Vorteile eines Massivhauses kosten Sie entweder Zeit oder Geld.
Höhere Baukosten
Ein Massivhaus ist einzigartig. Deshalb kommen die Kosteneinsparungen durch Standardisierung und Skaleneffekte eines Fertighauses hier nicht zum Tragen. Außerdem müssen Sie Ihren Bau stets von einem Architekten oder Bauingenieur planen lassen – auch das belastet den Geldbeutel.
Zusätzlich zu den Baukosten müssen Sie außerdem den Grundstückspreis und Erwerbsnebenkosten in Ihre Kalkulation einbeziehen. Auch die Instandhaltung, beispielsweise im Rahmen der Sanierungspflicht, ist – wie bei allen anderen Häusern auch – ein fortlaufender Prozess. Mit den Jahren kommen also regelmäßig Aufwendungen für die Reparaturen, Wartungen oder Inspektionen des Hauses auf Sie zu.
Was ein Massivhaus genau kostet, ist abhängig von vielen Faktoren – darunter Wohnfläche und Ausstattung. Man kann allerdings von durchschnittlichen Quadratmeter-Kosten zwischen 1300 und 2800 Euro ausgehen.
Längere Bauzeit
Ein Fertighaus ist innerhalb weniger Tage errichtet und meist nach acht bis zwölf Tagen bezugsfertig. Beim Massivhaus kann der Bau je nach Größe und Ausstattung hingegen mehrere Monate dauern. Steht der Rohbau, müssen Estrich, Bodenplatten und Putz erst trocknen, bevor es weitergehen kann.
Zudem müssen sich die Handwerker nach dem Wetter richten. Bei Minusgraden im Winter steht die Baustelle still, um Schäden an Baustoffen zu vermeiden und die Handwerker nicht in Gefahr zu bringen. Auch die Vorbereitungszeit und das Warten auf Bauteile und Rohstoffe kann die Bauzeit eines Massivhauses in die Länge ziehen.
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Massivbauweise Vorteile und Nachteile – Fazit
Die Entscheidung, welche Bauweise die passende ist, muss individuell gefällt werden – es gibt keine allgemeingültige Antwort darauf. Sowohl das Fertighaus als auch die Massivbauweise zeigen Vorteile und Nachteile auf, die Sie als Bauherr sorgfältig abwägen sollten.
Wenn Sie Ihr neues Eigenheim möglichst günstig bauen und schnell beziehen wollen, ist ein Fertighaus die passende Wahl für Sie. Legen Sie dagegen Wert auf persönliche Gestaltungsmöglichkeiten, werden Sie mit einem Haus in Massivbauweise glücklich. Der hohe Wiederverkaufswert und die Langlebigkeit eines gemauerten Hauses machen die höheren Kosten und die längere Bauzeit in vielen Fällen wett. Neben der Wertstabilität und maximalen Individualität profitieren Sie mit einem Massivhaus außerdem von einem hohen Schall- und Wärmeschutz und einem guten Wohnklima.
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